Von Henning Lühr:
Schade, das war es schon wieder mit dem Talentverstärker. Aber dafür ist er ja mit einem echt großen Bäng! zu Ende gegangen.
Die Factory war ja mit gut 700 Besucher pickepacke voll, selbst auf dem Hof musste man sich ja aneinander vorbei schieben. Das war insgesamt ein denkwürdiger Abend und angemessener Abschluss eines „Wettbewerbs“ der über seinen ursprünglich lokalen Anspruch längst hinaus gewachsen ist. Dann gleich mal weiter mit der Lobhudelei. Ein großer Abend mit prima Leuten, fantastischen Auftritten und einem tollen interessierten Publikum sowie einer Talentverstärker- Familie, die ich schon lange nicht mehr missen mag. Vielen Dank Euch allen!
Zu den einzelnen Auftritten mag ich gar nichts mehr groß sagen. Es waren jeder für sich großartige Auftritte. AnSpielung haben trotz ihres jungen Alters dem Talentverstärker bereits zum zweiten Male ihren Stempel aufgedrückt. Eine schwer sympathische Band, die ihre anspruchsvollen Arrangements in enorm stilistischer Vielfalt bemerkenswert leichtfüßig vorgetragen hat. Und wann bitte hat das letzte Mal der Opener den Publikumspreis gewonnen? Überhaupt schon mal jemand? Die Rusty Balls sind ihr eigenes Statement, grundehrlicher Punkrock mit dem Herz in der Hand, in den gar nichts groß hereininterpretiert werden muss. Straight into the face. Da ist kein weiteres Lametta notwendig. Elephant’s Foot waren die verdienten Sieger, wenn es denn schon mal einen geben muss ☺ Dieses Trio traf Publikum und Jury komplett aus dem Kalten. Niemand war vorbereit auf das was da kam. Es sei noch mal erwähnt, dass die Jungs keine Fans dabei hatten. Dennoch haben sie im Vorausscheid das Publikum am meisten beeindruckt. Und die Publikumsreaktionen beim Finale mag sich jeder ruhig mal via Pop10 rein ziehen. Das sagt alles. Bei Hannah ElisasSet hat sich die Factory zusammen mit den an selbigem eher semi-interessierten Menschen als der befürchtete „Atmosphäre-Killer“ heraus gestellt. Das tat ihrem Vortrag nicht gut. Und das obwohl sie mir beim Finale schon etwas extrovertierter und energischer erschien. Nichtsdestotrotz schreibt diese junge Frau tolle erwachsene Songs. Und mit „never ending story“ einen potentiellen coming-of-age/Roadmovie- Soundtrack. The Aceholes haben die Sache toll gewuppt und die Factory eindrucksvoll gerockt. Sehr energetisch und fokussiert. Das hat Spass gemacht zu sehen und zu hören. Und das nicht weniger als bei Weltengang. Eine richtig gute und sympathische Band, sehr catchy und mit großem Potential.
Na dann vorerst mal Tschüß Talentverstärker. Ich bin schon jetzt auf das gespannt, was uns da im nächsten Jahr erwarten wird. Vorher natürlich kann ich gar nicht abwarten, dass Matthias mit seinen Filmaufnahmen für das Sieger- Video beginnt. Ich verbleibe mit dem Wunsch und Aufruf, doch die teilnehmenden Bands Euer/Ihrer Wahl oder Gunst auch abseits des Awards zu verstärken, so Ihr/Sie die Chance bekommt.